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Auf die Führung kommt es an!

Führen bedeutet, Menschen zu beeinflussen, um gemeinsam Ziele zu erreichen. Für die Zeitschrift “Diakonie Unternehmen” hat Studienleiterin Dr. Nadja Bürgle schriftlich vier Prinzipien festgehalten, die erfolgreiche Führung berücksichtigen. Hier können Sie sie nachlesen.

 

Von Dr. Nadja Bürgle

  1. Leistung und Menschlichkeit verbinden

Um Leistung dauerhaft sicherzustellen, werden Ziele definiert und Qualitätsstandards festgelegt. Regelmäßig wird kontrolliert, ob sie erreicht werden. Reflexion und Feedback auf Individual-, Team- und Organisationsebene tragen zu einer kontinuierlichen Verbesserung bei. Untrennbar mit Leistung verbunden ist ein menschliches Miteinander. Ethikorientierte Führungspersonen fragen sich: Gehen wir respektvoll miteinander um? Wie transportieren wir Wertschätzung? Wodurch fördern wir Fairness? Wie erhöhen wir die Arbeitszufriedenheit?

 

  1. Intrinsische Motivation und Sinnerleben stärken

Intrinsische Motivation liegt in der Ausführung der Tätigkeit selbst. Sinnerfüllung bei der Arbeit entsteht durch das Erleben von Begreifbarkeit, Orientierung und Bedeutsamkeit. Inspirierende Führungspersonen fragen sich: Stimmen die Anforderungen der Tätigkeit mit den Bedürfnissen und Fähigkeiten der Mitarbeitenden überein? Können Mitarbeitende ihre Stärken einbringen und ihr Potenzial entfalten? Begreifen Mitarbeitende ihre Rolle in der Organisation? Vermitteln die Vision und Mission der Organisation Orientierung? Leistet die eigene Arbeit einen Beitrag? Wird sie als bedeutsam für andere erlebt?

 

  1. Kreativität und Innovation möglich machen

Kreativität und Innovation sind unerlässlich, um Wandel zu gestalten und zukunftsfähig zu bleiben. Veränderungsresistenz muss abgebaut, ineffizient und ineffektiv gewordene Strukturen und Prozesse aufgebrochen werden, um Neues zu erschaffen. Zukunftsorientierte Führungspersonen fragen sich: Begreifen wir Veränderungen als Chance? Hinterfragen wir den Status quo kritisch? Wie gewähren wir Autonomie und Freiräume? Wodurch ermöglichen wir Partizipation? Wie belohnen wir lebenslanges Lernen?

 

  1. Sich selbst führen können

Wer sich selbst nicht führen kann, kann auch andere Menschen nicht führen. Jede Führungsperson sollte sich fragen: Wie verstehe ich meine Führungsrolle? Welche Werte leiten mich? Wie definiere ich Erfolg? Eine kontinuierliche Reflexion derartiger Fragen fördert die Selbsterkenntnis. Wer sich selbst kennt, kann sich bewusst und zielgerichtet beeinflussen. Dabei definieren Führungspersonen persönlich attraktive Ziele, zum Beispiel für den Gesundheitserhalt, verfolgen wirksame Aktionspläne und setzen wertvolle Belohnungen ein. Führungspersonen sind Vorbilder im Umgang mit sich selbst.

Menschlichkeit, Arbeitssinn, Innovation und Selbstführung – diese vier Führungsprinzipien erhöhen die nachhaltige Leistungsfähigkeit und das Wohlbefinden der Mitarbeitenden gleichermaßen.

 

Dr. Nadja Bürgle ist Studienleitung für Soziales und Bildung in der Evangelischen Akademie Tutzing. Außerdem ist sie im Fachbereich Wirtschaft, Arbeitswelt und nachhaltige Entwicklung tätig. Zuvor arbeitete die Psychologin als wissenschaftliche Mitarbeiterin am LMU Center for Leadership and People Management.

 

Hinweis:
Der Artikel wurde in der Ausgabe 02/2023 in “Diakonie Unternehmen” (Magazin des Verbandes diakonischer Dienstgeber in Deutschland (VdDD)) veröffentlicht. Sie können das Magazin unter diesem Link abrufen.

Tagungshinweis:
Vom 22. – 24. März 2024 findet an der Evangelischen Akademie Tutzing die Tagung “New Work – Arbeit zukunftsfähig und menschengerecht gestalten” statt. Informationen zu Programm und Anmeldemodalitäten finden Sie hier.

Foto: Studienleiterin Dr. Nadja Bürgle (Foto: One Billion Rising)

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