Urbanes

Melbourne, Köln, New York: Stadtraum im Wandel

Das war mal ein Auftakt der Tagung „Mehr Platz für Alle!“. Die Stadtforscher Juliane Pegels und Ulrich Berding gaben einen Überblick über die Diskussion und den Status Quo des öffentlichen Raumes weltweit.

Der „Stadtraum“ ist im Wandel. Nach dem Abgesang auf den öffentlichen Raum in Forschung und Stadtplanungsreferaten der letzten Dekaden, ist die Richtung jetzt entgegengesetzt. Viele Akteure haben den öffentlichen Raum entdeckt und eignen ihn sich selbstbewusst an. Das können individuelle zivilgesellschaftliche Initiativen, wie urbane Gärten sein oder Stadtverwaltungen mit ihren Planungen zu Fußgängerzonen. Aber auch Investoren haben seine Attraktivität entdeckt. Alle wollen darin ihren Platz finden. Dabei konkurrieren verschiedene Interessen.

Das ist die Herausforderung: Wie schafft man einen öffentlichen Raum, der wirklich jedem Akteur in der Stadt seine Sphäre zugesteht, Jedem und Jeder seine Bedürfnisse befriedigt? Es fängt wohl zuallererst damit an: die unterschiedlichen Bedürfnisse aller in der Stadt Beteiligten zu identifizieren.

Juliane Pegels und Ulrich Berding regen an Stadträume mit verschiedenen Konzepten zu unterschiedlichen Zeiten zu nutzen. Außerdem sollten experimentelle – auch temporäre – Raumaneignungen als Denkanstöße für neue Ideen zur Stadtnutzung dienen und die Identifikation der Bewohnerinnen und Bewohner mit dem sie umgebenden öffentlichen Raum stärken.

Um das möglich zu machen ist eine Kommunikation aller involvierten Akteure notwendig. Der Frage wer welche Nutzungsrechte hat und wer Eigentümer ist, folgt die Überlegung wer Raum regulieren und Regeln aufstellen und durchsetzen darf. Wer baut? Wer hält instand? Das „Ko-Produkt“ Stadtraum lebendig werden zu lassen, erfordert nicht nur einen konstruktiven Austausch zwischen privaten Eigentümern und kommunaler Verwaltung, sondern natürlich auch die Mitbeeinziehung der Bürgerinnen und Bürger.

Es gilt den Blumenstrauß ganz besonderer Art zu binden. Ein Blumenstrauß verschiedener Akteure, Bedürfnisse und urbaner Versionen. Ein schöner Einstieg in eine vielversprechende Tagung.

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