Himmel & Erde

HeiligDreiKönig

Wenn Weihnachten fast rum ist, damit auch die Ferien enden, kommt noch HeiligDreiKönig. Ob sie einen Hornschlitten dabei hatten, wie beim Rennen an der Partenkirchner Partnachklamm? Jedenfalls bieten die Sternsinger Kaspar, Melchior und Balthasar aus dem Morgenland feil. Durch sie wird Gottes Erwählung ethnisch bunt. Mit Gold, Weihrauch und Myrrhe bringen sie dem Christkind das Schenken bei. Und mit feschen Gewändern: die Mode. Chic kontra Schicksal. Um den wunden Leib das heile Kleid. Prachtvoll gekleidet, weben sie Weltenmantel und Himmelszelt zusammen. Lux meets Luxus. Mit HeiligDreiKönig wird Gottes Gnade mannigfaltig, mit vielen Plis, französischer Falte, implizit, explizit, aber auch  kompliziert. Denn wo ein neuer Machthaber geboren wird, droht Gefahr: die des herodianischen Denkens. Herodes will wissen: wo ist der neue König der Juden? Doch die drei Morgenländer verraten es Herodes nicht. Meist wissen es auch die Theologen nicht, bis heute. Denn noch immer ist Bethlehem abseits von Macht, Protz und Ruhm. So mordet Herodes vorsorglich alle Neugeborenen. Solch herodianisches Treiben dauert an. Kein Rausch ohne Kater. Es hat den Anschein,  dass deswegen ab dem 6. Jänner auch der Baum nadelt, bis ihn Mitte Januar die Kehrrichtbauern, wie wir die Müllmänner früher hießen, auf den Schuttberg  schmeißen. Derweil sammelt die heilige Familie Migrations-, ja Flüchtlingshintergrund. Denn wie den drei Weisen rät ein Engel vom lieben Gott auch Josef und Maria im Traum, nach Ägypten zu fliehen. Das waren noch Zeiten, als uns Engel im Traum erschienen. Wenn wir bei unseren Träumen um Göttliches  hoch droben und Menschliches ganz unten – was weihnachtlich das Gleiche ist –  wenigstens ihre Traumdeutung befolgen: Herodesse sind unbedingt zu meiden, bis sie der Wurmfraß holt! So beginne das Neue Jahr gut, gesund, glücklich: „Wird’s  besser? Wird’s schlimmer? Fragt man alljährlich. Seien wir ehrlich: leben ist immer lebensgefährlich.“ (Erich Kästner) – also: heiter weiter!

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